1 - Studentenwohnheim Mosvangen, Stavanger - Helen & Hard AS

Foto: Emile Ashley
Eine 1930 und 1982 errichtete Jugendherberge wurde in 19 neue Wohnungen verwandelt. Sie sind für verschiedene Wohngemeinschaften ausgelegt, damit neue Formen des Zusammenlebens ausprobiert werden können. Die ursprünglich ungünstig gelegene Anlage musste reorganisiert werden, um mehr Tageslicht hereinzulassen: Das umgebende Terrain wurde abgetragen, die Gebäude wurden entkernt und erweitert, die Dächer ausgebaut und Elemente versetzt. Alle Eingriffe erfolgten in kräftigen Farben oder Materialien, um einen Kontrast zu den älteren Teilen zu schaffen.
2 - Apartmenthäuser, Stavanger - Helen & Hard AS

Foto: Emile Ashley
Die Hinterlassenschaften der Ölindustrie aufzuarbeiten gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Dieses Projekt macht aus vier alten Häuserblocks mit 150 Pendlerapartments, die einst der Rosenberg-Werft gehörten, günstige Eigentumswohnungen. Die Grundstrukturen und die Wasserleitungen der alten 19-qm-Einheiten sind beibehalten und die Einheiten so geöffnet worden, dass verschieden große Wohnungen entstehen. Außerdem wurde auf zwei der Häuserblocks je ein neues Stockwerk aufgesetzt. Die Fassaden sind mit oxidierten Aluminiumblech verkleidet – in den Farben, die auf Bohrinseln Verwendung finden –, um der Anlage eine neues, anderes Gesicht zu verleihen, ein Gegengewicht zur umgebenden Vorortsiedlung.
3 - Dachbodenausbau, Oslo - Askim/Lantto Arkitekter MNAL AS

Foto: Jiri Havran
Dieser Dachbodenausbau in einem alten Stadthaus bringt den ursprünglichen Dachstuhl zum Vorschein und integriert die vorhandenen Balkenstrukturen und Ziegelflächen als sichtbare Elemente in die neuen Räume. Durch reichliche Verwendung von Glas öffnen sich die Wohnbereiche und bilden eine freistehende Installation in der Mitte des alten Dachbodens, physisch getrennt von den umgebenden kalten Bereichen. Die gläsernen Trennwände sorgen für ausreichend Tageslicht, obwohl die Dachöffnungen klein sind.
4 - Nationalmuseum für Fotografie / Preus Fotomuseum, Horten - Sverre Fehn, sivilark. MNAL

Foto: Guy Fehn, Henrik Hille, Astrid Roberg/ Norsk museum for fotografi – Preus fotomuseum
Das Museum findet sich im obersten Stockwerk eines alten Depots von 1861, das Teil des ehemaligen Marinestützpunkts Karljohansvern in Horten, südlich von Oslo, ist. Das Gebäude besteht aus massiven Ziegelgewölben, die mit Erd- und Steinschichten bedeckt waren, um es vor Artilleriefeuer zu schützen. Die klare Geometrie und die Struktur des Gebäudes geben dem Museum einen fast urbanen Charakter: mit einer Promenade in der Mitte und nebeneinander liegenden Galerien auf beiden Seiten. Alle neuen Funktionen sind optisch vom alten Baukörper abgehoben. Der Fußboden aus massiver Eiche liegt erhöht, um darunter Platz für die Warmwasserheizung und Elektrokabel zu schaffen; er wird kurz vor der Außenmauer von einem Stahlprofil begrenzt. Die einfache, aber wirkungsvolle architektonische Lösung aus Stahl, Glas, Eiche und Ziegel schafft einen Kontrast zur Feinmechanik der Kamera.
5 - Paul Bjørviks Gate 1–3, Tromsø - Dahl & Uhre arkitekter AS

Foto: Frank Ludvigsen
Zwei bereits vorhandene kleine Industriegebäude auf einem Tromsøer Kai wurden umgebaut und erweitert, um so 14 Wohneinheiten, Büros, eine Klinik, eine Werkstatt und ein Autogeschäft zu erhalten. Zwei Jahre nach Fertigstellung wurde auch die erste Etage in fünf weitere Wohnungen verwandelt. Zweigeschossige Elemente, die vorhandene massive Betonstruktur und die beiden zusätzlichen Stockwerke haben den alten Gebäuden eine neue Form gegeben. Zwei Materialien, polierter schwarzer Granit und natürlich oxidiertes Aluminium, verschmelzen zu einem komplexen Erscheinungsbild, zu einem Hybrid, der weder einem Industriebau noch lokalen Bautypen ähnelt.
6 - Hochschule für Architektur und Design, Oslo - Jarmund / Vigsnæs AS Arkitekter MNAL

Foto: Nils Petter Dale
Ein altes Gebäude von 1938 beherbergt die neue Architekturhochschule; sie liegt am Fluss Akerselva im Osten des Osloer Zentrums. Das Äußere des alten Gebäudes steht unter Denkmalschutz. Die Architekten haben den Bau zum Fluss hin offen gelassen und das neue Raumprogramm in einer Reihe transformierender Schritte mit der Logik des vorhandenen Gebäudes verknüpft, wobei der Gesamtkomplex mit der Umgebung zu einer einzigen räumlichen Struktur verwoben wurde:
– der Innenhof des alten Gebäudes wurde ausgeschachtet, um einen Zugangshof zu schaffen, der den Eingangsbereich akzentuiert und Tageslicht ins Foyer bringt
– aus der hofseitigen Wand des alten Gebäudes wurde ein Streifen herausgeschnitten, um Tageslicht in die dahinterliegenden Räume zu lassen
– entlang diesem Streifen läuft nun ein einfacher, U-förmiger Wandelgang
– neue Unterrichtsräume bilden eine Brücke über dem Eingangsbereich und schließen damit das U
7 - Norwegisches Design- und Architekturzentrum, Oslo - Jensen & Skodvin Arkitektkontor AS

Foto: Jensen & Skodvin Arkitektkontor AS
Die beiden Designorganisationen Norsk Form und Norwegischer Designrat haben in einem ehemaligen Industriegebäude gemeinsam Quartier bezogen. Das Zentrum bietet Arbeitsräume für etwa 40 Menschen, eine Ausstellungshalle, ein Restaurant und ein Formlabor für Schüler. Überall wurde neue Technik eingebaut. Die Oberflächen im Inneren wurden weitestgehend erhalten, während die neuen Elemente einen deutlichen Kontrast zu der alten Raum- und Materialstruktur bilden.
8 - Obdachlosenunterkünfte, Moss - Code:arkitekur AS

Foto: Hans Petter Smedby
Dieses Ensemble von Unterkünften ging aus einem Architektenwettbewerb von 2001 hervor, bei dem insgesamt 24 Wohneinheiten an sechs verschiedenen Standorten errichtet werden sollten, um die Integration der Bewohner zu erleichtern. Eins der Ziele war, in den Bewohnern Besitzerstolz zu wecken. Jede Einheit hat einen eigenen Eingang und einen geschützten Platz im Freien, und das Verhältnis von Innen und Außen ist so gestaltet, dass der Bewohner die bestmögliche Sicht und die Kontrolle über die Grenze zwischen öffentlichem und privatem Raum erhält.
Das Grundelement der Unterkunft ist ein freistehender, zweigeschossiger Quader mit einer Wohneinheit pro Etage sowie eine Sekundärstruktur aus Treppe, Windschutz, Terrasse und Abstellraum. Eine Vereinfachung der Grundrisse und der Bauweise hat es ermöglicht, die Grundfläche je Wohneinheit von 30 auf 43 qm zu erhöhen.
9 - Hotel in Kirkenes - Sami Rintala

Foto: Sami Rintala
Im Rahmen der Barentsee Kunst-Triennale von 2005 baute Sami Rintala mit Architekturstudenten der Architekturhochschule Bergen und der Universität Sheffield dieses Hotel. Kirkenes ist ein Treffpunkt für Samen, Russen, Norweger und finnische Kvens, die zusammen in der Fischerei, im Baugewerbe und im Tourismus tätig sind. Seeleute, Jäger und Rucksacktouristen brauchen eine billige Übernachtungsmöglichkeit, und dieses kleine Hotel bietet Schutz, ein wärmendes Kaminfeuer und Blick auf die Barentsee. Das Hotel wurde in acht Tagen errichtet, misst 6 x 2,5 Meter und ist 5 Meter hoch.
10 - Waldemars Hage, Block Süd, Oslo - DARK arkitekter AS

Foto: Kim Baumann Larsen
Die Grundidee für die 230 Wohnungen von Waldemars Hage ist ein kleiner Kubus in einem großen Kubus. Im großen Kubus liegen die Wohn- und Schlafräume, im inneren Kubus die Küche und das Badezimmer. Dies ist auch ein Versuch, mitten in der Stadt Wohnungen zu schaffen, die so lichtdurchflutet sind wie eine Villa oder ein Terrassenbau. An beiden Enden lassen große Glasscheiben mit Schiebetüren, die auf zwei Balkons hinausgehen, das Tageslicht in die ganze Wohnung strömen. Der ganze Block hat eine speziell entwickelte technische Infrastruktur, die von einem Punkt aus ferngesteuert werden kann.
11 - Marienlyst Park, Oslo - Lund Hagem Arkitekter AS

Foto: Jiri Havran & Espen Grønli
Die Ausschreibung gab vor, dass die neuen Blocks zu den existierenden Häusern aus den 1930ern passen sollten, die typisch für dieses Gebiet sind, mit einfachen Ebenen und Materialien und durchgehenden horizontalen Balkonen. Das Innere betont dagegen die individuelle Freiheit mit ganz unterschiedlichen Wohnungstypen, davon mehrere über zwei Ebenen. Die Wohnungen im Erdgeschoss haben einen eigenen Garten; alle anderen haben entweder Balkon oder eine Dachterrasse.
12 - Råholt Unterstufenschule, Eidsvoll - Kristin Jarmund Arkitekter AS

Foto: Steinar Wiik
Dieser Entwurf gewann 1991 den Wettbewerb und wurde mit nur wenigen Änderungen realisiert. Die Schule ist ein klarer, rechteckiger, einstöckiger Pavillon, der in der ländlichen Umgebung schwebt. Durch den Eingang gelangt man zum innen liegenden Atrium. Räume und Raumelemente sind frei auf der Bodenplatte verteilt; der Grundriss sieht wie die Karte eines Dorfes aus, wo der unbebaute Raum zwischen den Gebäuden Straßen und Plätze bildet. Jede der drei Jahrgangsgruppen hat ihren eigenen Bereich, der um einen der farbenfrohen Hörsaal-Kegel angelegt ist. Farbe schafft Identität und Abwechslung und einen Kontrast zu den unverrückbaren Konturen des alles umfassenden Pavillons.
13 - Røråstoppen Schule, Revetal - Ola Roald und Futhark Arkitekter

Foto: Eline Mugaas
Die Schule verteilt sich auf drei Flügel, die sich zwischen der Zufahrtsstraße und einem Hügel erstrecken. Die Korridore im Inneren wurden so weit wie möglich reduziert, der Zugang zu den Unterrichtsräumen erfolgt direkt vom Schulhof aus. Nord- und Südflügel sind für die älteren bzw. jüngeren Schüler gedacht, die Verwaltung und die Fachräume befinden sich im Mittelbau. Die Lehrerzimmer sind über die ganze Schule verteilt, um den Kontakt zu erleichtern. Der Unterricht erfolgt in Projektarbeit; er muss deshalb flexibel gestaltbar sein. Die Innenräume stellen dafür unterschiedlich offene Raumsituationen zur Verfügung. Überall ist die Betonstruktur des Gebäudes zu sehen. Die Fußböden sind aus poliertem Beton, darunter liegt eine Fußbodenheizung. Die Isolierung des Gebäudes befindet sich an der Außenseite, die mit Paneelen aus unbehandeltem Lärchenholz verkleidet ist.
14 - Breivang Oberschule, Tromsø - Contur arkitektur og design AS

Foto: Bent Raanes og Sarah Sørensen
Von der Breivang Oberschule hat man einen herrlichen Blick auf den Tromsø-Sund und die dahinter liegenden Berge. Die räumliche Organisation unterstützt das interdisziplinäre Arbeiten, sie fordert die Zusammenarbeit der verschiedenen Fächer und Abteilungen geradezu heraus. Das Erdgeschoss folgt dem Verlauf des Terrains. Die Unterrichtsräume liegen neben Galerien und Gruppenräumen, wo man abschalten oder allein oder in Gruppen arbeiten kann. Drei verschiedene Außenanlagen verlängern die Schule in die Landschaft hinein.
15 - INMED, Institut für Neurobiologie der Mittelmeerländer, Marseille - Snøhetta AS

Foto: Christian Michel
Nach einem beschränkt ausgeschriebenen Wettbewerb in 1999 wurde Snøhetta gebeten, zusammen mit den Architektenbüros OVMVD und Corniche sowie den Ingenieuren von Comtec für den Universitätscampus Luminy vor den Toren Marseilles ein neues Hirnforschungszentrum zu entwerfen. Die räumliche Nähe zu den Calanques hat den Entwurf maßgeblich beeinflusst. Das Gebäude wächst mit einem Betonsockel, in dem sich alle Funktionsräume befinden, aus der umgebenden Landschaft. Über diesem Sockel und seiner zentralen Piazza schraubt sich ein gelber Baukörper mit Labors und Büros empor zu einer Terrasse mit Blick aufs Mittelmeer.
16 - Büropark Alnafossen, Oslo - Lunde & Løvseth Arkitekter AS

Foto: Lund & Løvseth Arkitekter AS
Dieser Entwurf ist Ergebnis einer EU-weiten Ausschreibung im Jahre 1998 für neue Büros der Direktion der öffentlichen Straßen und der Straßenmeisterei. Das Grundstück: eine alte Industriebrache, die steil zum Ufer der Alna abfällt. Das Grundstück vom Wasser aus zugänglich zu machen war ein wichtiger Teil des Projekts; daraus entwickelt sich die Form des Hauptgebäudes, dessen schmale Baukörper dem Flusslauf folgen. Die Fassaden wirken mit ihren aschgrauen Keramik- und überzogenen Aluminiumplatten ganz leicht. Der Energieverbrauch wird durch eine Erdwärmepumpe und stark vereinfachte Installationen gesenkt.
17 - Neubau für die Norwegische Messe, Lillestrøm - Arne Henriksen Arkitekter AS und Bystrup Arkitekter MAA MDD

Foto: Terje Solvang
Eine Messe ist wie eine kleine Stadt, die ständig neu aufgebaut und abgerissen wird, ein Prozess, der so schnell und reibungslos wie möglich funktionieren muss. Ein Messgebäude besteht aus den Publikumsbereichen und den Zulieferbereichen für die Aussteller. Die Messe in Lillestrøm ist so gebaut, dass sie ein Maximum an Flexibilität erlaubt. Der Eingangsbereich besteht aus einer einzigen langen, nach Süden ausgerichteten Halle mit Eingängen an beiden Seiten. Die Aussteller haben Zugang über den nördlichen Servicehof am anderen Ende der Messehallen. Die Materialien beschränken sich auf Sichtbeton, Stahl und Glas, mit einfachem, präzisem Dekor. Die Horizontale der langen Halle wird durch die Betonstruktur betont.
18 - U-Bahnstation Nydalen, Oslo - Kristin Jarmund Arkitekter AS

Foto: Jiri Havran
Die Station Nydalen besteht aus einem Eingangspavillon auf Straßenniveau und einem 110 Meter langen Bahnsteig in 12 Meter Tiefe. Das Design mischt Horizontalen und Vertikalen mit verschiedenen umlaufenden Elementen. Die massiven Flächen sind aus schwarzem Basalt und wechseln mit großen Glasflächen ab. In einem roten Glaskasten, der für die roten U-Bahnwagen steht, sieht man den Beginn der Rolltreppen, die einen in die Tiefe führen. Um die Rolltreppen herum sind über 100 Lichtbänder und 454 Lautsprecher installiert; sie liegen hinter Glasplatten verborgen. Dieser „Lichttunnel“ ist eine sensorgesteuerte Kunstinstallation, die auf die Menschen reagiert, die die Rolltreppen benutzen.
19 - Autobahntankstelle Grelland und „By The Way“-Raststätte, Holmestrand - Lund & Slaatto Arkitekter AS

Foto: Espen Grønli
Der Komplex auf der Basis des Siegerentwurfs eines Wettbewerbs von 1997 besteht aus einer Cafeteria, die die Autobahn quert, und einer Tankstelle auf jeder Seite. Das Design bricht bewusst mit dem üblichen norwegischen Autobahnrestaurant. Die Lage des Restaurants über der Straße ermöglicht einen leichten Zugang von beiden Seiten. Die Betonkonstruktion spannt sich auf einem Mittel- und zwei Endpfeilern über die Autobahn. Auf dieser Brücke stützen sechs Säulen zwei lange Träger und eine Reihe von Querstreben, die dem Dach seine gebogene Form geben. Die Funktionsräume sind als getrennte Baukörper auf der Brücke positioniert, was die skulpturale Qualität der Bodenplatte und des Dachs betont. Die Fassade ist komplett verglast; von außen dunkelt ein automatischer Sonnenschutz das Gebäude ab und verhindert, dass Vorbeifahrende geblendet werden.
20 - Kirche Mortensrud, Oslo - Jensen & Skodvin Arkitektkontor AS

Foto: Jiri Havran
Das Ensemble liegt auf einem kleinen, bewaldeten Hügel und besteht aus zwei Gebäuden: dem Gemeindezentrum und der Kirche. Sie stehen auf einer gemeinsamen, geneigten Betonplatte. Innerhalb des Ensembles wurden ein paar Kiefern stehen gelassen, und der felsige Untergrund bricht durch den Fußboden der Kirche. Die Spannung zwischen diesen irritierenden Elementen und dem Verlangen nach einem „stillen“, auf sich selbst verweisenden Raum ist beabsichtigt. Der Bau besteht im Wesentlichen aus Stahlprofilen und Bruchsteinplatten. Das Gewicht der Steine dient auch zur Verankerung der gläsernen Außenwände.
21 - Kirche Vardåsen, Asker - Østgaard Arkitekter AS

Foto: Terje Agnalt
Die Vardåsen Kirche liegt auf einer kleinen Anhöhe am Rande eines hauptsächlich landwirtschaftlich geprägten Gebiets und wird über einen erhöhten Vorhof erreicht. Der Entwurf ist Ergebnis eines beschränkten Architektenwettbewerbs im Jahre 1998. Durch bewegliche Wände kann die Kirche um die benachbarten Gemeinderäume erweitert werden; das ergibt insgesamt 500 Plätze. Die Kirche mit integriertem Kindergarten und den Räumen der Kirchengemeinde bildet in Verbindung mit der örtlichen Schule auch das städtische Gemeindezentrum von Borgen, außerhalb Oslos. Die einzelnen Bauteile wurden möglichst zurückgenommen, um die plastische Wirkung der großen Form hervorzuheben. Die wichtigsten symbolischen Elemente sind die gerundete Eingangswand, die den Altar betonende Apsis und der Glockenturm. Das wechselnde Licht gibt dem Raum Textur und Materialität. Im Wesentlichen finden hellgrauer Ziegelstein und Beton Verwendung, mit künstlich patinierten Zinkplatten auf dem Dach, Betonfußböden und einer Innenausstattung in hellem Eschenholz.
22 - Forschungszentrum der Universität Svalbard, Longyearbyen - Jarmund / Vigsnæs AS Arkitekter MNAL

Foto: Nils Petter Dale
Dieses Projekt besteht aus einem 9000 qm großen Erweiterungsbau des Universitätszentrums in Longyearbyen. Den Mittelpunkt des Entwurfs, Ergebnis eines beschränkten Architektenwettbewerbs, bildet ein langer Gemeinschaftsraum – besonders wichtig an einem Ort, an dem die meiste Zeit des Jahres Polarnacht herrscht. Die Form des Gebäudes ist einerseits vom Raumprogramm im Inneren bestimmt, andererseits von Schneeverwehungssimulationen, denn es sollte vermieden werden, dass sich an exponierten Stellen Schneeberge auftürmen. Die Fundamente bestehen aus Pfeilern, die bis in die dauervereisten Bodenschichten hinabreichen; das Gebäude steht auf diesen Stelzen, damit es den Permafrost nicht abtauen lässt. Die tragenden Strukturen sind aus Holz. Die Fassade besteht aus Kupferblech, das auch tiefen Temperaturen widersteht. Die Decken und Wände der Gemeinschaftsräume haben eine Kiefernholztäfelung, die Fußböden sind in Esche. Die Fenster bestehen aus Energieglas in isolierten Aluminiumrahmen.
23 - Agder Universitätscollege, Gimlemoen, Kristiansand - Lunde & Løvseth Arkitekter AS

Foto: Espen Grønli
Gimlemoen ist ein großer, parkartiger Campus. In seinem Zentrum befindet sich das neue College. Da es gut 5000 Studenten und 400 Mitarbeiter beherbergen soll, war es sehr wichtig, für jedes Institut eine wiedererkennbare Umgebung zu schaffen. Dieses „Zuhause“ besteht aus Sitzgruppen sowie breiten Korridoren zu den Aufzügen, Treppen und Hörsälen. Viele der Lehrräume sind auch von den Gemeinschaftsräumen aus zugänglich, damit ein Austausch zwischen den Instituten stattfinden kann.
Das wichtigste Material ist ein hellroter Vorsatzziegel, der mit der Innenseite nach außen vermauert wurde. Die großen Hörsäle der einzelnen Institute liegen nach Norden, mit großen Fassaden aus Glas und graphitüberzogenem Aluminium.
24 - Parlament der Samen, Karasjok - Stein Halvorsen AS and Christian Sundby, sivilark. MNAL

Foto: Jaro Hollan
Die Geometrie dieses Gebäudes ist unzweideutig und gibt ihm Würde und Monumentalität. Die halbrunde Außenwand erhebt sich direkt aus der Heide. Die Klarheit der Grenze zwischen Innen und Außen wird noch durch die direkte Art unterstrichen, in der man den einfachen, offenen Raum betritt – wie ein Samenzelt, das Lavvo.
Die Lobby ist der wichtigste Raum des Gebäudes, ein Ort für informelle, aber wesentliche Gespräche. Der Plenarsaal, der heilige Ort des Samenparlaments, ist ein separater Baukörper, der durch eine geschlossene Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden ist. Er hat keine Fenster, sondern Lichtgaden, die das charakteristische Licht hineinlassen. Die Bibliothek ist terrassenförmig angelegt und mit der Außenwelt durch große, nach Süden ausgerichtete Glaswände verbunden.
25 - Bibliotheca Alexandrina, Alexandria - Snøhetta AS

Foto: Nils Petter Dale
Die Aufgabe: eine der größten Bibliotheken der Welt zu bauen und die Idee der antiken Bibliothek von Alexandria wiederzubeleben. Der Entwurf, inspiriert von den antiken Philosophen, beruht auf einer einfachen Geometrie. Das Hauptgebäude, die Bibliothek, hat einen kreisförmigen Grundriss. Der geneigte Dachbereich schneidet kreisförmig durch den elliptischen Baukörper. Die Außenmauer ist mit behauenen Steinen verklinkert. Der Komplex enthält außerdem Veranstaltungsräume, eine kleinen Schule und ein Planetarium auf der zentralen Piazza.
26 - Rathaus und Kino, Fredrikstad - Lunde & Løvseth Arkitekter AS

Foto: Lunde & Løvseth Arkitekter AS
Das neue Rathaus liegt im Stadtzentrum von Fredrikstad, zwischen einem Park und einer breiten Fußgängerzone. Das neue Gebäude ist in verschiedene Ebenen geteilt: unten ein Kino-Center, in der Mitte das Foyer und oben die Büros. Die Kinos liegen unterirdisch, sodass man von der Fußgängerzone durch das gläserne Foyer in den Park sehen kann. Die Haupthalle erfüllt sowohl allgemeine als auch kulturelle Funktionen und kann darüber hinaus für Events, Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Das Rathaus hat einen monumentalen, urbanen Charakter. Die Form ist die eines Wohnblocks, mit einer Schauseite aus verputztem Ziegelwerk. Der Block wird von Lamellen aus patiniertem Kupfer durchbrochen.
27 - Neue Brücke, Svinesund - Lund & Slaatto Arkitekter AS

Foto: Jiri Havran
Die Svinesund-Brücke verbindet Norwegen und Schweden über den Iddefjord hinweg, durch eine wogende Landschaft aus Hügeln und Tälern, in denen der Brückenbogen wie eine Abstraktion dieses Terrains erscheint. Die Straße ist in der Mitte geteilt, um Platz für den einen Betonbogen zu schaffen. Ein Querträger verbindet die beiden Straßenteile an jedem Stützpunkt; der Träger liegt an Land auf Pfeilern auf, über dem Wasser dagegen hängt er am Brückenbogen. Das Geländer besteht aus galvanisiertem Stahl und gehärtetem Glas mit integrierten LED-Lampen. Eine Effektbeleuchtung lässt den Bogen und die Fahrbahnränder erstrahlen. Die nahe gelegenen Mautstationen folgen dem gleichen einfachen, funktionalen Design.
28 - Villa Kjøllesdal, Lier - Gerstlauer Molne

Foto: Ivan Brodey
Die Grundidee dieses Hauses ist ein nach innen gekehrtes Refugium. Bestimmte Stereotype aus der norwegischen Siedlungslandschaft wurden zu Idealen, mittels derer eine andere Vorstellung von „Masse“, „Gewicht“ und „Schutz“ gewonnen werden konnte. Die Architekten suchten nach den objekthaften, monolithischen Qualitäten einer massiven Hülle mit minimaler Transparenz. Die Mauern des Kellergeschosses sind aus Leichtbeton. Für die sichtbaren Außenwände und alle Bodenplatten wurden Fertigteile aus massivem Holz gewählt.
29 - Wohnanlage Svartlamoen, Trondheim - Brendeland & Kristoffersen arkitekter AS

Foto: Jeroen Musch
Diese Wohnanlage, Ergebnis eines offenen Architektenwettbewerbs in 2002, liegt in einem Testgebiet für nachhaltige Stadtentwicklung. Sie besteht aus zwei Gebäuden und einem nach Süden ausgerichteten Hinterhof: ein fünfstöckiges Gebäude mit Gemeinschaftswohnungen sowie mit Büros im Erdgeschoss, und ein zweistöckiges Gebäude mit sechs Einzimmerwohnungen.
Die wesentlichen Ziele dieses Projekts waren Mieterbeteiligung, nachhaltige Architektur, flexible Planung und innovativer Gebrauch von Holz. Die Hälfte der Grundfläche des großen Gebäudes ist für Gemeinschaftsräume vorgesehen, wodurch die Bewohner zum Preis einer Einzimmerwohnung Zugang zu einer großzügigen Küche, einem Wohnbereich und einem Balkon erhalten. Die Raumhöhe liegt zwischen 2,8 und 4,5 Meter. Im Schnitt verfügt jede Person über 22 qm. Wände und Bodenplatten sind aus kompakten Holzelementen zusammengesetzt und innen allesamt unbearbeitet. Die Verkleidung, die Fensterrahmen und Türen sind aus unbehandeltem Kiefernkernholz. Die Bewohner waren in allen Entwurfs- und Bauphasen beteilig und haben teilweise selbst mitgebaut. Dieser Beteiligungs- und Veränderungsprozess wird in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.
30 - Anbau für Finnøya, Lindesnes - Carl Viggo Hølmebakk

Foto: Carl Viggo Hølmebakk
Dies ist ein Anbau für ein Sommerhaus, das 1964 errichtet wurde. Er enthält zwei Schlafzimmer mit insgesamt acht Betten und begrenzt, was genauso wichtig ist, einen nach Süden gelegenen Platz für Outdoor-Aktivitäten. Eine Rückhaltemauer, die mit Muschelsand verfüllt wurde, hob das Niveau an, und das Gebäude bezieht sich auf dieses neue Plateau. Die tragende Struktur besteht aus einem laminierten Holzskelett mit einfachem, ehrlichem Dekor. Das Isolierglas wurde in das Holzgerüst geklebt – ohne jegliche Rahmen oder Verschalung.
31 - Villa Dysthe/Lyngstad, Bærum - Knut Hjeltnes AS Sivilarkitekter

Foto: Knut Hjeltnes AS Sivilarkitekter & Sven Åke Skår
Die Länge des Hauses war durch den bereits existierenden Garten vorgegeben. Das abfallende Terrain schafft im Osten einen direkten Berührungspunkt zwischen Garten und Wohnraum, während die Schlafzimmer nach Westen Zugang zum Garten haben. Die Kinderzimmer im unteren Bereich können miteinander zu einem Raum verbunden werden. Die Giebelwände bestehen aus sandwichartigen Betonfertigteilen, als Fußboden finden 10 cm starke massive Holzplatten Verwendung. Das Dach besteht aus zwei über die gesamte Länge des Hauses laufenden massiven Holzelementen.
32 - V-Haus, Nesøya, Asker - Space Group Arkitekter AS

Foto: Jeroen Musch
Zwei Landschaften, das war die Leitidee für dieses Haus: eine in Beton, die im hügeligen Grundstück verankert, und eine in Stahl, der zu Wohnräumen gefaltet ist. Diese beiden Materialformen treffen sich in einem Bruch, einer Spalte, die beide durchdringt und Licht vom südlichen Eingang in den nördlichen Wohnbereich fallen lässt. Der Grundriss ist denkbar einfach; die räumliche Komplexität wird erst im Aufriss sichtbar. Anstelle von in sich abgeschlossenen Räumen bietet das V-Haus ein Forum für soziale Interaktion. Die unterschiedlichen Öffnungen zum umgebenden Terrain nehmen die norwegische Landschaft und den Fjord von allen Seiten mit in die Räume hinein.
33 - Glaxo Smith Kline Innovationszentrum, Oslo - Arcasa Arkitekter AS

Foto: Terje Agnalt
Dieser Gebäudekomplex mit Forschungsbüros wendet sich einerseits zur Stadt und andererseits zum Park. Er gliedert sich in mehrere Bereiche, wobei das Konferenzzentrum und andere Gemeinschaftsräume in einem in Träger eingehängten skulpturalen Baukörper untergebracht sind. Das Material wirkt hell: Die Konferenzräume sind innen und außen mit hellgrauen Metallpanelen verkleidet, für die Böden und Einbaumöbel kommt Esche zum Einsatz und Kalkstein für die Treppen und die Eingangsbereiche. Vertikale Holzstreifen runden die Ecken im Inneren ab.
34 - Lagerhaus am Kneppeskjær, Oslo - Niels Torp Arkitekter AS

Foto: Jiri Havran
Dieses nur vorübergehend errichtete Lagerhaus bildet eine Verbindung zwischen den Land- und den Wasserwegen, auf denen der Güterverkehr stattfindet. Es besteht aus Stahlmodulen, die auf einem Betonfundament stehen und ein Stoffdach tragen; jedes Modul misst 16 x 48 m, mit einem 1,8 m breiten Lichtband zwischen den Modulen. Das Gebäude ist zu 100 % recycelbar. Der Kühlbereich ist nicht isoliert, und durch das lichtdurchlässige Tuch dringt mindestens 10 % des vorhandenen Tageslichts herein. An jedem Giebel befindet sich ein 11 x 40 m großes Vordach, das eine z.T. geschützte Lagerfläche bietet.
35 - Oberschule Kvernhuset, Frederikstad - Pir II Arkitektkontor AS

Foto: Philippe Ruault
Umweltverträglichkeit und Nutzerbeteiligung waren die Kernpunkte bei der Entwicklung dieser Schule, die auf einem bewaldeten Grundstück in Fredrikstad an Norwegens südöstlicher Küste liegt. Der Entwurf nutzt die natürlichen Gegebenheiten und reduziert dadurch die Auswirkungen der Erdarbeiten auf ein Minimum. Im Westen und Norden blieb der dichte Kiefernwald unberührt. Um die Schulgebäude herum liegen Wald, Sportplätze, Gärten und weitere Flächen. Die Gebäude sind zum Teil in den Hügel hineingebaut; die Grundfläche wurde so klein wie möglich gehalten. Für die Außenmauern wurden Steine und Holz verwendet, die sich auf dem Gelände fanden, und mit einer transparenter Isolierung und anderen, traditionelleren Lösungen kombiniert, wobei Fertigteile zum Einsatz kamen. Die Holzpfeiler im Inneren sind auf dem Gelände gefällte Bäume. Für die Belüftung der Schule werden natürliche Thermalströme durch unterirdische Kanälen geleitet. Die Beheizung erfolgt überwiegend über eine Wärmepumpe. Die Ausbeute des Tageslichts wurde optimiert, das Abwasser wird lokal aufbereitet, und die Luft in den Räumen durch extensiven Einsatz von Hauspflanzen verbessert. Das Gebäude erhielt den Eco-Baupreis 2002 und 2003 sowie den 1. Preis des amerikanischen Schularchitekturpreises Design Share’s Honor Award.
36 - Ringstabekk Schule, Bærum - div.A Arkitekter AS

Foto: K. Bartels, Hugo+Åshild
Dieser Schulneubau betont das Zusammenspiel von innovativen pädagogischen Ansätzen und umgebender Architektur: ein pädagogischer Workshop, offen für zukünftige Entwicklungen. Die abgestuften Raumgrößen, gemeinsamer Gruppenunterricht für verschiedene Altersstufen und ein hohes Maß an Flexibilität gestatten es, mit neuen Arbeitsmethoden, flexiblen Arbeitszeiten für Lehrer und Schüler, Schülermitbestimmung und verstärkt mit handwerklichen und ästhetischen Fächern zu experimentieren. Das Gebäude ist Energie sparend gebaut und passt sich in die umgebende natürliche und die kulturelle Landschaft ein. Die Außenbereiche sind ein wichtiger Teil des Lernumfelds.
37 - Fußgängerbrücke, Fredrikstad - Griff kommunikasjon AS

Foto: Tom Kristoffersen
Nach einem offenen Architektenwettbewerb in 1999 wurde diese neue Fußgängerbrücke im Jahre 2003 eingeweiht. Ein Ziel des Entwurfs war, die Konstruktion so schlank wie möglich zu halten. Dies wurde durch leichte Verbundmaterialien erreicht, die es darüber hinaus ermöglichen, die schwenkbaren Teile der Brücke mit einer einfachen Hydraulik zu bewegen. Das Material ist rostfrei, preisgünstig im Verhältnis zur Lebenserwartung und recycelbar. Das lichtdurchlässige Verbundmaterial zeigt weniger Materialermüdung als Stahl und kann nachts sogar hinterleuchtet werden.
38 - Theater Hålogaland, Tromsø - Vulkan arkitekter AS

Foto: Elmer Lahn
Das Theater Hålogaland wurde 1971 als Norwegens erstes Regionaltheater gegründet. Nach Jahren des Herumreisens und der vorübergehenden Behausungen hat dieses Theater nun endlich einen ständigen Sitz bekommen – Ergebnis eines offenen Architektenwettbewerbs in 1998. Das Gebäude steht auf einer Aufschüttung am Hafenrand im Zentrum von Tromsø. Es besteht aus drei Bereichen: dem Publikumsbereich, dem Theatersaal sowie dem Produktionsbereich. Das Foyer bietet Zugang zu den drei Theatersälen.
Die Grundkonstruktion besteht aus Ortbeton sowie Stahlträgern über dem Zuschauerraum und der Bühne. Die Fassade ist aus dunklen, engobierten holländischen Ziegeln, die auf vielfältigste Weise vermauert wurden. Beton ist das dominierende Material im Foyer, der Fußboden besteht aus Alta-Platten. Die Zuschauerräume sind im Wesentlichen schwarz gehalten, mit schwarz lackierten Holzfußböden. Die anderen Materialien sind eher einfach.
39 - Skippergata 12, Oslo - MAD AS

Foto: Jiri Havran
Dieses kleine Wohnhaus ist der erste Neubau im historischen Zentrum von Oslo seit über 100 Jahren. Im Erdgeschoss befindet sich ein Geschäft, im Keller sind die Nutzräume und in den Obergeschossen 34 Einzimmerwohnungen. Außenmauer und Fensteranordnung bilden den Hintergrund für die vorspringenden Bodenplatten und die horizontalen Geländer; vier Säulen betonen die Vertikale. Dadurch weist die Fassade verschiedene Ebenen auf, ähnlich wie die umliegenden älteren Gebäuden. Die Materialien sind hochwertig, belastbar und dauerhaft. Als Badezimmer installierte man vorgefertigte Module. Die Steinverkleidung der Straßenfassade lässt den Beton der Bodenplatten hervortreten, Fenster und Geländer sind im Kontrast dazu schwarz gestrichen. Die Rückfassade weist eine einfachere Verkleidung auf. Die Eingangshalle und die Treppen sind in Terrazzo ausgeführt, das Dach ist mit Zink gedeckt.
40 - Neues Eckgebäude, Stortingsgata 6, Oslo - Kristin Jarmund Arkitekter AS

Foto: Stian Wiik
Dieser Gebäudekomplex besteht aus einem neuen Eckhaus und einem umgebauten denkmalgeschützten Gebäude. Es beherbergt eine Bank und liegt im Zentrum von Oslo, in der Nähe des Parlaments. Zwei sehr unterschiedliche Fassaden bilden die beiden sichtbaren Seiten des Eckgebäudes. Zum Rosenkrantz-Tor hin bilden die verglasten Erkerfenster ein Relief, das sich auf die Gestaltung der benachbarten denkmalgeschützten Fassade bezieht. Die Glasfassade zum Eidsvoll-Platz nutzt verschiedene Glasarten, um eine Tiefenwirkung zu erzeugen. Schmale Holzfensterrahmen bringen ein vertikales, rhythmisierendes Element hinein.
41 - Besucherzentrum der Stabkirche Borgund, Lærdal - Askim / Lantto Arkitekter MNAL AS

Foto: Jiri Havran
Die Stabkirche Borgund ist eins der bedeutendsten historischen Beispiele norwegischer Holzarchitektur. Die Kirche liegt in einer Senke zwischen Feldern und Wiesen, in ihrem Rücken ein bewaldeter Hügel. Das neue Besucherzentrum versucht, die ursprüngliche Situation nachzuvollziehen und zu verstärken, indem es den Formationen des Terrains folgt. Im Besucherzentrum findet man Ausstellungen, Informationen und Erfrischungen. Und da viele Touristen damit zufrieden sind, die Kirche vom Besucherzentrum aus zu betrachten, schützt es die Originalsubstanz vor Abnutzung. Die Gestaltung des neuen Holzgebäudes ist einfach gehalten, im Kontrast zur reich geschnitzten Kirche. Die Fassaden bestehen aus unbehandeltem Kiefernkernholz und Glas.
42 - Besucherzentrum Wergeland-Haus, Eidsvoll - Lund Hagem Arkitekter AS

Foto: Sam Hughes
Das Besucherzentrum Wergeland-Haus ist eine Weiterentwicklung des Siegerentwurfs eines offenen Architektenwettbewerbs. Es wir sichtbar, wenn man die Villa Eidsvoll passiert, in der 1814 das erste norwegische Parlament zusammentrat. Man betritt die Ausstellungsräume und das Café von der historischen Straße, die die Villa mit dem Fluss Andelven verbindet. Die Wahl der Materialien verbindet das Gebäude mit dem historischen Industriegelände am Flussufer. Das Untergeschoss ist aus Beton; auf der Eingangsetage herrschen gestrichene Holzpaneele vor; nur das Auditorium ist mit Walzblech verkleidet.
43 - Geschichtszentrum Nordvegen, Karmøy - Telje-Torp-Aasen arkitekkontor AS

Foto: Kay Erik Rosted & Hans Einar Johannessen
Das Areal ist Teil eines größeren Freilichtmuseums in Avaldsnes auf Karmøy an der Westküste Norwegens. Im Mittelpunkt steht die Olav-Kirche aus dem 13. Jahrhundert; daneben gibt es zahlreiche Hügelgräber. Das Geschichtszentrum präsentiert eine Erlebnisausstellung, die die besondere Stellung dieses Ortes in der Geschichte Norwegens deutlich macht, und sie dokumentiert die laufenden archäologischen Aktivitäten in diesem Gebiet, sowohl an Land als auch im Meer. Um der alten Kirche nichts von ihrer Wirkung zu nehmen, wurde das Geschichtszentrum in den Boden versenkt. Zutritt hat man über den gemeinsamen Vorplatz und einen Weg, der hinab zur grasbewachsenen Dachfläche des Zentrums führt.
44 - Sommerhaus auf Hvasser, Tjøme - Lund Hagem Arkitekter AS

Foto: Espen Grønli
Dieses Sommerhaus liegt wie ein Windschutz um ein Atrium herum. Die Räume öffnen sich auf den geschützten Hof, der den Blick auf den Ozean freigibt. Die Bauteile sind in laminiertem Holz ausgeführt, die Verschalung besteht aus unbehandelter Kiefer, die mit der Zeit silbergrau wird.
45 - Fährterminal Ropeid, Sand - Jensen & Skodvin Arkitektkontor AS

Foto: Jensen & Skodvin Arkitektkontor AS
Ropeid ist ein wichtiger lokaler Verkehrsknotenpunkt. Die neuen Räume für die Passagiere wurden an einem steilen Hang errichtet; das Glasdach ist in den Fels eingelassen. Beheizte Warteräume und Toiletten sind rund um die Uhr für die Reisenden geöffnet.
46 - Arena, Bergen - 3RW Arkitekter

Foto: 3RW Arkitekter
Das Kulturzentrum USF wollte seine Publikumsbereiche verbessern, um verschiedene Nutzergruppen anzuziehen. Für Skater und Trickradler wurde eine wellige Betonpiazza geschaffen, und der neue, verglaste Ausstellungsraum kann komplett zu den im Freien stattfindenden Aktivitäten hin geöffnet werden.
47 - Gerichtsgebäude, Kristiansand - 4B Arkitekter AS

Foto: Jiri Havran
Dies ist ein Anbau an ein Rathaus aus den 1970ern, das am Rande der Altstadt von Kristiansand liegt. Das bereits existierende Gebäude wurde umgebaut und für die Polizeiführung, den Staatsanwalt und als Gefängnis eingerichtet. Der neue, zweigeschossige Anbau, der die Gerichte beherbergt, hat zwei Seiten: eine für die Öffentlichkeit und eine Sicherheitszone. Beide treffen sich in der zentralen Halle. Wichtig war auch, mit dem neuen Gebäude den Größenunterschied zwischen dem existierenden Hochhaus und der umgebenden Stadt zu überbrücken.
48 - Erweiterungsbau, Håbakka, Rosendal - 3RW arkitekter

Foto: 3RW arkitekter
Der Bauherr wollte fünf bestehende Gebäude auf seinem Hof verbinden, um flexiblere Wohnräume zu erhalten. Der neue Erweiterungsbau liegt zwischen zwei Wohnhäusern. Er ist mit ihnen nur minimal verbunden und weist große Glasflächen auf, durch die die umliegende Landschaft sichtbar bleibt.
49 - Überdachung, Hamar - Sverre Fehn, sivilark. MNAL

Foto: Guy Fehn
Auf der Halbinsel der Kathedrale von Hamar lag im Mittelalter auch der kaupang, der Marktflecken der Region. Im 18. Jahrhundert wurde auf den Ruinen des erzbischöflichen Palasts eine Scheune errichtet, und auch im heutigen Museum dreht sich alles um die Ruinen des befestigten Palasts, die immer noch ausgegraben werden. Zwei neuere Grabungsbereiche waren bis vor kurzem nur provisorisch geschützt; durch die beiden neuen Überdachungen sind sie nun Teil des Museumsrundgangs geworden.
50 - Universitätscollege Østfold, Halden - Reiulf Ramstad Arkitekter AS

Foto: Kim Müller
Das architektonische Konzept für diese Lehr- und Forschungseinrichtung basiert auf ihrer Lage in der Landschaft. Das Gebäude folgt einem natürlichen Kamm zwischen zwei bewaldeten Hügeln und quert ein abfallendes Feld. Die Neigung wird von der Terrasse über der Bibliothek, dem wichtigsten Außenraum, aufgenommen. Der lineare Baukörper des Ost-West-Gebäudes bildet das neue Rückgrat des Komplexes; es beinhaltet fast alle Gemeinschaftsräume. Die verschiedenen Institute und anderen Einrichtungen finden sich in den benachbarten niedrigeren Baukörpern; manche sind Teil des in den 1960er Jahren gebauten Campus. Das größte Volumen bildet die neue Bibliothek im Sockelgeschoss. Das Obergeschoss des Rückgratgebäudes ist außen mit unbehandeltem Eichenkernholz verschalt. Die benachbarten Baukörper sind in Ziegel ausgeführt, mit Betonwänden im Kellergeschoss. Innen findet sich Aluminium in allen Details, und um Materialübergänge zu betonen.
Texte: Ausstellungskatalog
Übersetzung aus dem Englischen von Carsten Jung, Hamburg