Die Norwegerin Wenche Selmer (1920-1998) ist eine der wenigen weiblichen Architektinnen, die einen hohen Status im Architekturmilieu des 20. Jahrhunderts erlangen konnte. Nicht nur als Architektin sondern auch durch ihre Tätigkeit als Professorin an der norwegischen Hochschule für Architektur hatte sie bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Holzarchitektur in Norwegen. Vom 30. Juni bis 21. August stellt das Architekturmuseum Schwaben in Augsburg eine Auswahl ihrer Bauwerke vor.
Häuser aus Holz – Wohn- und Ferienhäuser – sind das Wirkungsfeld von Wenche Selmer.
Hunderte ihrer Projekte wurden gebaut, davon 36 Wohnhäuser, hauptsächlich im Raum Oslo und 37 Ferienhäuser an der Küste Südnorwegens. Bei den restlichen Arbeiten handelt es sich um An- und Umbauten.
Foto: Espen Grønli
Ihre über 44 Jahre andauernde Schaffenszeit spiegelt verschiedene Strömungen in der norwegischen Architektur wieder, und trotzdem findet man eine Kontinuität, die Ihre Auffassung von der Tätigkeit und Verantwortung eines Architekten deutlich macht. Holz ist das dominierende Material ihrer Bauten.
In ihrer Forschungen und in ihrer praktischen Arbeit widmete sie sich den Entwicklungsmöglichkeiten der Holzbauweise. Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Raumqualität, Wohnästhetik und Respekt für die künftigen Nutzer standen bei ihrer Arbeit im Mittelpunkt. Ihr privates Wohnhaus, das sie in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann und Kollegen Jens Selmer entwickelte, wurde 1964-65 mit einem Preis für gute Architektur ausgezeichnet. Sie erhielt ausserdem im Jahre 1969 den norwegischen Holzpreis.
Foto: Carl-Viggo Hølmebakk
Die Ausstellung wurde von Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Tostrup, der Hochschule für Architektur AHO und Allkopi kuratiert und produziert. Das Buch ‚Norwegian Wood – The Toughtful Architecture of Wenche Selmer‘ von Elisabeth Tostrup enthält zahlreiche Fotos und gibt einen Überblick über die Arbeit von Wenche Selmer.
Eindrücke der Ausstellung Norwegian Wood finden Sie hier.
Architekturmuseum Schwaben STILLES HOLZ – Die Architektin Wenche Selmer 30. Juni – 21. August 2011