Nerven aus Stahl muss man haben, wenn man in der ersten Runde einer Biathlon-WM schlafen kann, Ole Einar Bjørndalen hat es gemacht. Nach der Niederlage, unter anderem gegen den Österreicher Christoph Sumann, wusste Bjørndalen, dass er nochmals Sumann gegenüberstehen könnte. Um einer erneuten Niederlage zu entgehen, musste er sich optimal erholen.
Foto: oleeinarbjoerndalen.com
- Alles war gestern aufgebraucht, ich bin an die Wand gelaufen. Es ist schwierig, sich davon wieder schnell zu erholen, deshalb wollte ich vor dem Rennen soviel wie möglich schlafen, ja auch vor dem Rennen am Sonntag. Ich habe mich erholt, erholt, erholt und bin deshalb auch in der ersten Runde eingeschlafen, sagte Bjørndalen.
- War es so langweilig?
- Ich habe einfach probiert mich auszuruhen, und dann war ich eine Zeit lang weg. Aber ich bin noch rechtzeitig aufgewacht, sagt Bjørndalen gegenüber der norwegischen Tageszeitung Dagbladet.
Auf die Frage, ob er auf Kommando schlafen kann, sagte Bjørndalen: - Wenn man in eine Ecke getrieben wird, und in vielen Rennen viel leisten soll, dann muss man sich auch zwischen den Rennen maximal erholen. Es wird wie beim Manöver im Militär - man schläft, dann wenn man kann.
Die Rollen wurden auf den Kopf gestellt
Bjørndalen musste zum Schlafen auch sehr viel essen, er hat soviel gegessen, dass ihm übel wurde. Er wollte so viel Nahrung aufnehmen wie möglich und es klappte. Sumann hat Bjørndalen am Samstag abgehängt, Sonntag waren die Rollen vertauscht. Nach dem ersten Schießen war Bjørndalen 26 Sekunden hinter Sumann, aber mit drei Fehlschüssen gegenüber Bjørndalens einem betrug der Vorsprung nur noch 3,9 Sekunden. Eine Wiederholung des Samstages würde es nicht geben, das war schon früh klar. Bjørndalen hat den Österreicher schon im ersten Hang überholt. Norwegen gewann mit 12,6 Sekunden vor Österreich und 32,7 Sekunden vor Deutschland.
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Eine spezielle WM
Ole Einar hat noch mehr beim Sieg des Staffelrennens gejubelt als bei den anderen Siegen. Er erklärt die große Begeisterung damit, dass er jetzt mit allen Rennen fertig ist. – Jetzt muss ich nicht mehr von Rennen zu Rennen denken und Kräfte sparen. Jetzt kann er sich endlich die Zeit nehmen und sich über die vier Goldmedaillen freuen. Eine außerordentliche Leistung hat er bei dieser WM gezeigt, und jetzt ist er auch Weltcupführer. - Für mich war in dieser Saison die WM das Ziel, der Weltcup ist ein Bonus dazu, für diese Saison ist bereits alles erreicht, sagte Bjørndalen glücklich.