A | A | A
Wählen Sie Ihr Land >
Prominente Gäste bei der feierlichen Enthüllung im Dornier Museum Friedrichshafen . Foto: Kgl. Norwegische Botschaft.Prominente Gäste bei der feierlichen Enthüllung im Dornier Museum Friedrichshafen . Foto: Kgl. Norwegische Botschaft

Rückkehr einer Legende: 1:1 Nachbau des Flugboots Wal

Das Flugboot Dornier Wal N25, mit dem einst Polarforscher Roald Amundsen als erster Mensch den Nordpol erreichen wollte, ist nun original- und maßstabsgetreu nachgebaut worden. Der berühmte „Amundsen-Wal“ ist seit dem 25. Juli im Dornier Museum in Friedrichshafen zu erleben.

Das Flugboot Dornier Wal ist eines der bedeutendsten Flugboote des Luftfahrtpioniers Claude Dornier. Das robuste, hochseefähige Ganzmetallflugboot war in den 20er Jahren weltweit im Einsatz, auf Expeditionsflügen, als Postflugboot oder Passagiermaschine. Ein 1:1 Exponat fehlte dem Dornier Museum bis dato allerdings noch. Seit dem Sommer 2010 wird an einem Nachbau des geschichtsträchtigen Wal-Exemplars gearbeitet, sogar – insoweit noch vorhanden – mit Originalteilen. Sie stammen allerdings nicht von der N25, denn die wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Brand im Deutschen Museum zerstört. Heute ist nur noch der Originalpropeller des Amundsen-Wals erhalten geblieben, der auch im Dornier Museum ausgestellt ist.

Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, bei der Enthüllung. Foto: Kgl. Norwegische Botschaft.Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, bei der Enthüllung. Foto: Kgl. Norwegische Botschaft
Im Jahre 1924, nachdem Amundsen nach mehreren missglückten Flugexpeditionen beinahe finanziell ruiniert war, wurde ihm Unterstützung der Ellsworth-Familie gewährt, womit den Mitteln zwei deutsche Dornier Wal-Maschinen – registriert als N24 und N25 – gekauft wurden. Das Ziel dieses Kaufs war es, die erste transpolare Flugreise zu machen. Zusammen mit dem norwegischen Luftseiladsforening wurde die Gesellschaft “Norsk Luftseiladsforening A/S for Amundsen-Ellsworths Polflyvning 1925” gegründet und wenige Monate später war die Reisetruppe – bestehend aus sechs Personen, darunter auch Journalisten und Fotografen – bereit für die Nordpol-Expedition.

Die Expedition scheiterte. Bei 87°43' N musste die N25-Maschine aufgrund Treibstoffmängel und Propellerprobleme eine kontrollierte Notlandung machen. Auch die N24 hatte Probleme bekommen: Bereits beim Abflug waren Teile des Fachwerks zerstört worden und die Schäden erwiesen sich als so groß, dass die N24-Maschine aufgegeben werden musste. Nach knapp vier Wochen auf dem Eis – auf engem Raum in der N25 und nahezu ohne Essensrationen –  gelang es Amundsen und Co. eine minimale, aber taugliche Startbahn zu erstellen, um die N25 wieder in die Luft zu bekommen und zurück nach Svalbard zu fliegen.

Nach vielen aktiven Jahren wurde die N25 wieder an Deutschland verkauft. Der neue Besitzer Wolfgang von Gronau schaffte 1930 mit der N25 Wal-Maschine als erstes Flugzeug aus Europa den Atlantik zu überqueren. Die letzten Tage der N25 wurden im Deutschen Museum in München verbracht, wo sie 1944 nach einem Bombenangriff komplett zerstört wurde.

Der Nachbau des Flugboots Dornier Wal ist am 25. Juli im Dornier Museum Friedrichshafen enthüllt worden.
Dornier Museum Friedrichshafen. Foto: Kgl. Norwegische Botschaft.Dornier Museum Friedrichshafen. Foto: Kgl. Norwegische Botschaft
 

 


Quelle: Dornier Museum, Fram Museum, Kgl. Norwegische Botschaft   |   Bookmark and Share