Die Markierung des 200. Jahrestages des Kieler Friedens wird am 14. Januar 2014 das norwegische Grundgesetzjubiläum einleiten. Die Veranstaltung ist der einzige Teil des offiziellen Grundgesetzjubiläums, der außerhalb Skandinaviens markiert wird. Das Programm der Markierung ist von der Botschaft in Zusammenarbeit mit dem Storting und den Behörden in Schleswig-Holstein und Kiel ausgearbeitet worden.
Enge Beziehungen
Man sagt dem Kieler Frieden nach, dass er der Auslöser zum Schreiben eines norwegischen Grundgesetzes in 1814 war, wo Norwegen als Kriegserstattung von Dänemark an Schweden abgegeben wurde. Dieser historische Markierungstag repräsentiert die Auflösung der 434 Jahre langen Union mit Dänemark und der dänisch-norwegischen Union, aber auch große Änderungen in den Grenzverläufen zwischen Dänemark und dem damaligen Schleswig-Holstein. 1814 war mit anderen Worten das Jahr, in dem der neue Norden geboren wurde, mit den Landesgrenzen, die wir heute kennen. Diese Ereignisse führten auch für Norddeutschland zu Konsequenzen.
Rückblick und Visionen
Die norwegische Botschaft in Berlin, das Reichsarchiv und das Storting haben seit dem Frühjahr 2012 zusammengearbeitet, um die Veranstaltungen am 14. Januar in Kiel zu planen. Diese Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Behörden im Bundesland Schleswig-Holstein, dem Landtag, der Stadt Kiel und der Christian-Albrechts-Universität. Die Markierung gibt eine besondere Möglichkeit, unsere gemeinsame Geschichte und das demokratische Erbe wiederzubeleben, sowie unsere Nachbarverbindungen, die in Schleswig-Holstein besonders stark sind, weiterzuentwickeln.
Kiel wird im Januar Besuch von 200-300 norwegischen Teilnehmern einer «Grundgesetz-Kreuzfahrt» mit der ColorLine in Regie des Reichsarchivs bekommen. Bestandteil des Programms in Kiel wird die Eröffnung der Ausstellung über den Kieler Frieden im «Kieler Stadt- und Schiffahrtsmuseum» sein, das sich in einem Gebäude befindet, an dem Ort, wo am 14. Januar 1814 der Vertrag von Kiel unterzeichnet wurde. Danach wird die Delegation einen neuen Platz direkt davor auf den Namen «Platz des Kieler Friedens» taufen. Außerdem ist ein Retour-Besuch in Norwegen für den Landtag geplant.
Rahmenprogramm
Die verschiedenen Aktivitäten sollen Menschen aller Altersgruppen zur Debatte über die Entwicklung der Demokratie einladen, sowie zur Forschungsarbeit und zum Kulturaustausch inspirieren.
Ausstellung über den Kieler Frieden im «Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum»
Bestandteil des Programms in Kiel wird die Eröffnung der Ausstellung über den Kieler Frieden im «Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum» sein, das sich in einem Gebäude befindet, an dem Ort, wo am 14. Januar 1814 der Vertrag von Kiel unterzeichnet wurde. Die Ausstellung ist dreisprachig mit Begleitbuch und läuft vom 14. Januar bis 4. Mai 2014 im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof.
Die Ausstellung stellt den Friedensvertrag und sein Zustandekommen vor und erzählt anschaulich, wie der Krieg in die dänischen Herzogtümer Schleswig und Holstein kam. Dazu kommt ein Rückblick auf den Beginn der Nationalstaatsbewegungen in Norwegen und Schleswig-Holstein. Die Ausstellung wird ab 14. Mai bis 1. Juli 2014 im Felleshus der nordischen Botschaften in Berlin gezeigt.
Foto: Posten Norge
Norwegische Briefmarkenausstellung - mit einem Sonderstempel Der Kieler Philatelisten-Verein von 1931 e.V. zeigt vom 13. – 15. Januar 2014 in der Einkaufspassage „Holstentörn“ vor KARSTADT eine norwegische Briefmarkenausstellung und hat hierzu die norwegische Post und das Team Erlebnis Briefmarken aus Hamburg zur Beteiligung eingeladen.
Die norwegische Post hält speziell dafür einen Sonderstempel mit Abbildung des Buchwaldschen Hofes in Kiel und eigene Belege bereit. U. a. mit dem Bildnis des ersten Königs, Karl III. Johann König von Norwegen. Zusätzlich wird ein auch norwegischer Schiffspoststempel an Bord einer Color Line Fähre von Oslo nach Kiel eingesetzt.
Die Deutsche Post hat an ihrem Stand im Holstentörn neben dem Vereinsstand auch den deutschen Sonderstempel – der ebenfalls den Buchwaldschen Hof zeigt. Die beiden Postverwaltungen sind nur am Jubiläumstag – 14.1.2014 – anwesend.
Symposium, Storytelling und Lesungen
Das Skandinavistik-Institute an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel organisiert vom 23. bis 24. Januar 2014 das Symposium "Kieler Frieden 1814 und unterschiedliche Wege zu neuen skandinavischen nationalen Identitäten. Ein Blick auf die Identitätsbildung der skandinavischen Länder nach 1814 in Dänemark, Island, Norwegen und Schweden." Initiatorin ist die norwegische Lehrerin Turid Frydenlund, in Zusammenarbeit mit deutschen und skandinavischen Kollegen.
In Zusammenarbeit mit der norwegisch-deutschen Erzählerin Ragnhild Mørch hat die Botschaft die Vorbereitung eines Bildungsprogramms über Storytelling-Teknik initiiert. Das Programm soll vor allem im «Kieler Stadt und Schifffahrtsmuseum» benutzt werden.
Im Zusammenarbeit mit dem Rathaus Kiel wird man verschiedene literarische Lesungen durchführen, um norwegische Literatur zu präsentieren.
Das Programm wird laufend aktualisiert.