Edvard Munchs mehrjähriger Aufenthalt in Deutschland hatte große Bedeutung für sein Wirken als Künstler. Hieraus resultierten auch lebenslange Korrespondenzen in deutscher Sprache. Nun sind erstmals Briefe an Munch, die von Freunden, Galeristen, Bewunderern, Kunstvereinen und Familien geschrieben wurden, in der deutschen Version des Wikis digital zugänglich.
Das Wiki ist Teil des Museumsprojekts „Edvard Munchs Texte“, das bereits ein digitales Archiv erarbeitet hat. Das Munch-Museum wünscht sich jetzt die helfenden Hände von Munch-Enthusiasten, die ältere Handschriften in deutscher Sprache lesen können. Die Freiwilligen und die Mitarbeiter des Museums werden die automatisiert erfassten Briefabschriften mit den Scans der Originalbriefe abgleichen. Darüber hinaus werden die Abschriften mit einem MarkUp (Coding) versehen, das umfangreiche Suchabfragen und die Präsentation der Briefe in einer digitalen Ausgabe ermöglicht. Hier werden die fertig bearbeiteten Briefe schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Digitalisierung wichtig für die Munch-Forschung
Diese Initiative sei sehr wichtig für die internationale Munch-Forschung und sicherlich auch für andere Forschungsfelder, meint Kustodin Dr. Ute Kuhlemann Falck.
„Die andere Seite der Korrespondenz zugänglich zu machen, trägt auch dazu bei, Munchs eigene Texte zu erläutern, auszuloten und zu nuancieren – ein sehr wichtiger Schritt“, so Forschungsbibliothekar Lasse Jacobsen.
Durch dieses digitale Gemeinschaftsprojekt hofft das Munch-Museum auch, weitere Briefautoren identifizieren zu können. Unter den schon bekannten Korrespondenten befinden unter anderem Julius Meier-Graefe, Gustav und Luise Schiefler, Harry Graf Kessler, August Macke, Christian Krohg, August Strindberg und Elisabeth Förster-Nietzsche.
Wenn Sie ein Munch-Kenner sind oder vielleicht ein besonderes Interesse an den Korrespondenzen zwischen Munch und seinen Freunden und Bewunderern haben, besuchen Sie das Wiki und registrieren Sie sich als Nutzer!