In Norwegen ist La Bohème die bislang am häufigsten gespielte Opernproduktion aller Zeiten. Stefan Herheim wuchs mit einer Inszenierung dieser Oper auf, die seit 1963 im alten Opernhaus bis zum Umzug in das spektakuläre neue Haus 2007 zweihundertfünf Mal gespielt wurde. In seiner aktualisierten La Bohème inkorporieren Herheim, mit Unterstützung der Bühnenbildnerin Heike Scheele, diese ältere Produktion. Hier stirbt die weibliche Hauptdarstellerin Mimi nicht an Tuberkulose wie in Puccinis Werk aus dem 19. Jahrhundert, sondern an Krebs. Wenn wir uns mit dieser Neuinszenierung von La Bohème unserer eigenen Zeit und der heutigen Realität nähern, geschieht dies in der Hoffnung, die unmittelbare Suggestivkraft und die ursprüngliche Bedeutung, die dieses Werkes hatte, wiederzubeleben, sagt Herheim.
Stefan Herheim, der seit 17 Jahren in Deutschland lebt, gehört zu den bemerkenswertesten europäischen Regisseuren der letzten Jahre. Ihm sind mit Julius Cäsar, Tannhäuser und Lulu große Erfolge der norwegischen Nationaloper & Ballet gelungen, und er führte Regie an wichtigen Opernhäusern wie der Staatsoper in Berlin, in Bayreuth und bei den Festspielen in Salzburg. In der neuen Produktion von La Bohème kommt es zum ersten Mal zu einer Zusammenarbeit zwischen ihm und einem anderen erfolgreichen Norweger, dem Chefdirigenten der NDR Radiophilharmonie Hannover, Eivind Gullberg Jensen.
In der Rolle der Mimi alterniert die erfolgreiche Sopranistin Marita Solberg mit der vielversprechenden jungen Sängerin, Mariann Fjeld Olsen. In der männlichen Hauptrolle als Rodolfo finden wir den Mexikaner Diego Torre, der vor Kurzem sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York gab und beim Opernfestival in Savolinna in Finnland zu Gast war. Er wechselt sich mit Daniel Johansson ab, der im letzten Herbst in Macbeth und in der Zauberflöte in Oslo beeindruckte. Sie werden von Vasily Ladyuk und Yngve A. Soberg als Marcello und Jennifer Rowley und Nina Gravrok als Musetta unterstützt.
Zwei Wochen nach der Premiere wird die Vorstelllung in den Kinos in ganz Norwegen übertragen. Am 4. Februar erfolgt erstmalig eine Direktübertragung einer Oper in die Kinos. Fast 50 Kinos von Bodø bis Oslo haben ihr Interesse angemeldet. Teil der Übertragung ist auch ein Pausenprogramm, in dem die Sängerin Solveig Kringelborn den Zuschauern einen Blick hinter die Bühne der Nationaloper ermöglicht und die Mitwirkenden interviewt.
Premiere ist am 20. Januar, 19.30 Uhr. Weitere Termine, s. www.operaen.no
Eine Einführung beginnt eine Stunde vor der jeweiligen Aufführung.
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