Die 36. Leipziger Jazztage finden vom 21. bis zum 30. September statt. Die vom Jazzclub Leipzig e.V. veranstalteten Jazztage sind das bedeutendste ostdeutsche Festival des zeitgenössischen Jazz. Arve Henriksen Quartet und Stian Westerhus sind dieses Jahr dabei.
Arve Henriksen Quartet:
Schon immer faszinierten Arve Henriksen die klanglichen Möglichkeiten der Trompete. Die japanische Flötenmusik faszinierte und prägte Henriksen durch ihre expressive, meditative und minimalistische Qualität. Es gelang ihm den warmen, weichen und luftigen Sound der Shakuhachi auf die Trompete zu übertragen. Dieser Klang wurde zu seinem Markenzeichen.
Gleichwohl wurde er von den verschiedensten Arten von Folk Musik, zeitgenössischer Musik und elektronischer Musik beeinflusst. Während der letzten Jahre konzentrierte er sich sehr auf seinen Gesang. Arve Henriksen ist Gründungsmitglied der legendären Band Supersilent. Er arbeitete mit so unterschiedlichen Bands und Künstlern wie Jon Balke, Motorpsycho, Christian Wallumrod, Marc Ducret, Nils Petter Molvaer, The Cikada String Quartet und Marilyn Mazur.
Stian Westerhus:
Stian Westerhus ist einer der hart arbeitenden jungen Musiker aus Norwegen. Er spielt in Bands wie der Nils Petter Molvær Group, Monolithic, Puma, Bladed, Eldbjørg Raknes, CrimetimeOrchestra und vielen mehr.
Innerhalb der letzten Jahre wurde er mehrfach ausgezeichnet, wie mit dem Young Norwegian Jazz Musician Of The Year, Molde International Jazz Festival Talent Award und dem Trondheim Jazzfestivals’s talent award in Norwegen, sowie dem BBC’s Award for Innovation in Jazz in Großbritannien. Zudem kollaboriert Stian mit musikalischen Größen wie Jaga Jazzist, Sidsel Endresen, Zach Hill, so auch mit der Senkrechtstarterin Susanne Sundfør.
Wenn immer es geht, tüftelt Stian Westerhus an seinem Soloprogramm und entwickelt dies weiter. Stian Westerhus verwandelt Gitarre, Raum und sich selbst. Zeitweise zollt er dem Instrument wenig Respekt, könnte man meinen, dann wiederum balanciert er mit roher Ausdruckskraft, Virtuosität und melodischem Instinkt. Seine Musik klingt nach Norwegen, lässt aber auch Einflüsse von Bands wie Slayer durchsickern. Mit einer Geräuschkulisse, die weit über das gewöhnliche Gitarrenspiel hinausgeht, sprengt er die Grenzen der improvisierten Musik. Die Kunst, dem Instrument zu widerstehen und Materialität auf ungewohnte Weise hörbar zu machen, kürt ihn zu einem großen Klangerfinder auf der Gitarre.
Leipziger Jazztage
Text: Leipziger Jazztage, Kgl. Norwegische Botschaft