Sonny, mit Texten von Tore Renberg, lässt sich nicht einordnen oder kategorisieren. Die Aufführung zeichnet sich durch einen Willen zur Übertreibung, düstere Geschichten, Mut, Romantik und Humor aus. Kaizers Orchestra hat seit ihrem ersten Album ”Ompa Til Du Dør” (2002) eine zunehmende Anzahl Fans in Norwegen und auch im Ausland, und die Erwartungen an diese Produktion waren von Anfang an hoch. Die Frage, wie man die besondere Musik der Band in ein bühnentaugliches Format umwandelt, stand dabei an zentraler Stelle. Die Übertragbarkeit der eigenwilligen Zigeunermusik der Band und ihre Vorliebe für osteuropäische Romantik scheint mit dieser Aufführung auf Anklang zu stoßen.
Romantik und Tod
Dem Publikum wird mit Sonny ein Universum aus Balkan-Musik, Prostitution, Taschendieben, Mord und Machtgier präsentiert. Die drei Protagonisten Sonny, Vicente und Victoria stehen für den dramatischen Mittelpunkt. Ihre klaustrophobische Dreiecksbeziehung spannt auch auf den drei Kaizers Orchestra Alben ”Ompa Til Du Dør”, ”Evig Pint” und ”Maestro” den dramatischen Bogen. Die Alben, die der Vorstellung als Vorlage dienen, sind ebenfalls im Kontext von mafiosen Umständen, Krieg und einer einzigartigen osteuropäischen Romantikvorstellung inszeniert. Sonny ist eine barocke, maximalistische, extravagante, burleske und brutale Geschichte über die großen Fragen des Lebens: Verrat, Krieg, Freundschaft, Liebe und Tod.