Tomas Espedal, geboren 1961 in Bergen, Norwegen, ist ein schwer zu verortender Autor. Große Bekanntheit erlangte er in Norwegen vor allem durch seine Erzählungen an der Schnittstelle zwischen Roman und Autobiographie. „Gehen: oder die Kunst, ein wildes und poetisches Leben zu führen“ ist in der Übersetzung von Paul Berf bei Matthes und Seitz erschienen. Am 25. April liest er zusammen mit Leo Tuor in der Literaturwerkstatt Berlin.
Viele der literarischen Experimente bewegen von tomas Espedal sich zwischen den Gattungen Essay, Brief, Tagebuch und Reisebericht. Die Veranstaltung „Vom Gehen und vom Jagen: Lesung und Gespräch mit Tomas Espedal und Leo Tuor” am 25. April wird moderiert vom Literaturkritiker und Übersetzer Peter Urban-Halle aus Berlin.
Tomas Espedal und der Schweizer Leo Tuor (geboren 1959 in Ilanz) haben abgründige Bücher über das Erzählen geschrieben: „Gehen: oder die Kunst, ein wildes und poetisches Leben zu führen“ und „Settembrini“. In beiden Texten verleitet ein äußerer Anlass die Erzähler zu poetologischen Überlegungen, zu Abschweifungen über Geschichte, Mythos und Literatur. Bei dem Norweger Espedal ist es das Gehen, beim Schweizer Tuor die Jagd.
Thomas Espedal träumt auf den Seiten seines neuen Romans den Traum des In-die-Welt-hinaus-Gehens. Der Held verlässt Frau und Kind und begibt sich auf eine Reise durch halb Europa. An seiner Seite befinden sich die Gewährsmänner der abendländischen Drop-out-Literatur: Rimbaud, Thoreau, Kerouac, Chatwin. Das Wandern ist die Voraussetzung dafür, dass überhaupt erst erzählt und im Gehen über das Erzählen nachgedacht wird. Beides – Wandern und Erzählen – wird in eins gesetzt, das eine nimmt Rhythmus und Atem vom anderen. Espedal ist einer der profiliertesten Autoren seines Landes. Die NZZ rühmt seine Sprache als »glasklar«, seine Erzählhaltung als »beschwingt«. 2009 wurde er mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet.
Wo: Kulturbrauerei – Literaturwerkstatt Berlin , Knaackstr. 97, 10435 Berlin
Wann: Mittwoch, 25.04.2012, 20.00 Uhr
Weitere Informationen: http://www.literaturwerkstatt.org/
Mit freundlicher Unterstützung von: Königlich Norwegische Botschaft, NORLA, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung
Quelle: Literaturwerkstatt