Das Buch des Monats Mai, vorgestellt im Felleshus der Nordischen Botschaften, ist der Roman „Eine lange Nacht auf Erden“, dessen Handlung zum großen Teil in Deutschland spielt. Der norwegische Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen, der seit 1985 in Hamburg lebt, kommt am 14. Mai nach Berlin, um sein Buch vorzustellen.
Claes Otto Gedde, allseits bekannter Großjournalist aus Norwegen, sieht seinem Sechzigsten entgegen. Zuvor will er nochmals allein nach Berlin, dem Ort, dem er schon sein halbes Leben auf innige Weise verbunden ist. Eben hatte er noch die Buchmesse in Frankfurt mit seiner Anwesenheit beehrt, doch ohnehin weder auf das Beste noch auf das Zweitbeste hoffend, hatten ihn die Eitelkeiten des Literaturbetriebs gehörig aus dem Konzept gebracht. Jetzt also Berlin, ein geheimes Projekt und genügend Zeit, um festzustellen, ob er darüber sprechen oder es in undurchdringliche Mystik hüllen will. In der Wohnung der verstorbenen Lebensfreundin Margot überwintern und sich den Dämonen seiner Vergangenheit und, noch bedrohlicher, denen seiner Zukunft stellen – er, der längst sein Verfallsdatum überschritten hat, aller Glanz dahin, ein altern der Star, auf den die Nachrufe warten. Doch dann nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung …
„Eine lange Nacht auf Erden“ erschien 2007 in Norwegen. Mit indirekter Satire und Ironie schreibt Ambjørnsen über die norwegische Buch- und Medienwelt. Sein deutscher Verlag sagt folgendes über das Buch: „Ein nachdenklicher Roman über das Alter und das Altern und ja, auch über die vergnüglichen Seiten daran. Hintersinnig, zuweilen tragikomisch aber stets höchst unterhaltsam.“ Der vielfältige Schriftsteller hat seit seiner ersten Veröffentlichung 1981 zahlreiche Bücher geschrieben, unter anderem die „Elling“-Romanreihe, die ein Welterfolg wurde. Schwarzer Humor und erstklassige Schilderungen von Menschen und Umgebungen kennzeichnen sein literarisches Werk.
Text: Kgl. Norwegische Botschaft