Der Wert der norwegischen Erdöl- und Erdgasreserven wird im revidierten volkswirtschaftlichen Gesamtplan 2009 auf 5100 Milliarden NOK geschätzt. Knapp 40 Prozent der anzunehmenden Vorkommen dieser Bodenschätze wurden bisher gewonnen.
Auf dem norwegischen Festlandsockel tut sich einiges. 2008 wurden 242 Millionen Standardkubikmeter Öläquivalente gefördert. Damit könnten mehr als 100 Millionen Haushaltungen in Norwegen ihren (derzeitigen) Jahresenergiebedarf decken.
Geografisch umfasst der Erdöl- und Erdgasbereich des Landes die Nordsee, die Norwegensee und die Barentssee.
Know-how und Technologie: weltweit führend
Nach fast 40 Jahren Erdöl- und Erdgasgewinnung unter klimatisch äußerst anspruchsvollen Bedingungen hat man sich in Norwegen solide Fachkompetenzen für die effiziente und sichere Nutzung dieser Bodenschätze erarbeitet. Ein wichtiges politisches Ziel bestand darin, dieses Wissen und diese Erfahrungen im Lande selbst aufzubauen und weiterzuentwickeln. Anfangs waren ausländische Unternehmen mit ihrem Know-how unverzichtbar, doch heute sind auch die norwegischen Unternehmen international renommiert und wettbewerbsfähig. Dies gilt nicht nur für die Förderunternehmen, sondern auch für Zulieferer und Forschungseinrichtungen.
Technologie aus Norwegen hat weltweit einen guten Ruf, und die großen Lieferanten von Unterwassertechnologie nehmen auf dem globalen Markt eine führende Stellung ein. 2007 betrug der Umsatz der norwegischen Zuliefererunternehmen 195 Milliarden NOK, etwa die Hälfte davon wurde auf ausländischen Märkten erzielt.
Diese Branche spielt auch eine bedeutsame Rolle für Innovation und technologische Entwicklung im norwegischen Wirtschaftsleben insgesamt.
Wichtige Zuliefererunternehmen
Zahlreiche Unternehmen haben sich darauf spezialisiert, Waren und Dienstleistungen für den Erdöl- und Erdgasbereich zu liefern. Hierzu zählen unter anderem moderne Technologie, Transport, seismische Untersuchungen, Ingenieurarbeiten, Prüf- und Analyseaufträge, Sicherheit und Wartung. So hat sich eine eigene, hochkompetente Zuliefererbranche für diesen Wirtschaftszweig entwickelt.
Umwelt und Nordgebiete
Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, im Hinblick auf Technologie und Umwelt weltweit eine führende Rolle zu spielen. Deshalb soll auch verhindert werden, dass die Gewinnung von Erdöl und Erdgas mit Umweltbelangen in Konflikt kommt. Ein wichtiger Schritt in dieser Richtung ist die Abscheidung und Speicherung von CO2.
Durch eine offensive Nordgebiete-Strategie wollen die norwegischen Regierungsbehörden die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und damit einhergehend einen stärkeren Wissenstransfer zwischen den beteiligten Staaten fördern. Eine zielbewusste, langfristige Nordgebiete-Politik wird sich auch in weniger zentralen Teilen des Landes positiv auswirken.