Am 8. Februar finden unter dem Titel "Die Stimmen auf dem Weg nach Hause, Gedichte aus Norwegen" Lesungen und Gespräche mit den norwegischen Autoren Tone Avenstroup (Berlin), Paal-Helge Haugen (Kristiansand, Norwegen) und Øyvind Rimbereid (Bergen, Norwegen) in der Literaturwerkstatt Berlin (Kulturbrauerei) statt.
„Sofies Welt“ und Krimis sind die Exportschlager der norwegischen Literatur. Von der Lyrik kann man das nicht behaupten. Dennoch ist ihre Bedeutung für die norwegische Literatur groß, und beim Publikum sind Gedichte beliebt, geradezu populär. Exportiert, übersetzt gar, sind sie kaum. Mehr als 1000 Jahre liegen die Anfänge zurück, und beim Aufbau der jungen Nation zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat sie eine identitätsstiftende Rolle gespielt. Heute erscheint die norwegische Dichtung so vielfältig, dass sie sich jeglicher Kategorisierung entzieht. Sie vermisst auf ihre Weise die Welt. Vor uns liegt die kaum bekannte poetische Topografie einer Landschaft. Drei Autoren sind eingeladen, sie vorzustellen.
Paal-Helge Haugen (*1945) ist einer der bekanntesten Autoren Norwegens. Seine Gedichte sind trügerisch einfach, er entdeckt poetische Kraft in den kleinsten Kreaturen und Dingen. Auf Deutsch erschienen drei Bände im Verlag Kleinheinrich, zuletzt „Meditationen über Georges de La Tour“ (1993, Übersetzung: Siegfried Weibel). Øyvind Rimbereid (*1966) hat Kurzgeschichten und mehrere Gedichtbände veröffentlich, zuletzt 2004 „Solaris korrigert“. Er mischt Sprachen und Dialekte und erreicht damit eine eigenwillige Textur. Er lehrt an der Skrivekunst-akademiet in Bergen literarisches Schreiben. Seine Gedichte sind von Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt. Tone Avenstroup, in Oslo geboren, lebt in Berlin. Sie arbeitet als Regisseurin, Autorin, Dramaturgin in etlichen intermedialen Projekten. In Zusammenarbeit mit Bert Papenfuß übersetzt, erschien 2004 der Gedichtband „austertaumel“ (Basisdruck Verlag).