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19
Mrz
-28
Datum:: Samstag, 19. Februar 2005 - Montag, 28. März 2005
Ort:: Berlin
Kategorie::

Botschaften + Bring a Friend

Eine Ausstellung der norwegischen Botschaft über Zugehörigkeit, Nationalität und weiße Fahnen

BOTSCHAFTEN

Botschaften sind Häuser und Räume.
Botschaften sind Mitteilungen, Nachrichten, Aussagen.
Botschaften sind Orte der Neugierde, der Begegnung und des Austausches.
Botschaften sind nationale Inseln und repräsentative Schaufenster.

Die Ausstellung BOTSCHAFTEN zeigt arbeiten von BENTE STOKKE und LARS Ø RAMBERG. In den Werkgruppen NÄHERIN, KORRIGIERTE NATIONALFLAGGEN, FREMDGEHEN und ZWEIFEL werden Botschaften als Ort und Auftrag thematisiert und die Prägung von individueller Zugehörigkeit und Nationalität werden überprüft

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BRING A FRIEND


Farhad Kalantary
: Tea House, 2003, 4:00
Maren Juell Kristensen: My friend, 2002 ,2:39
Tomas Eriksson: Volvo Driver, 7:30
Mai Hofstad Gunnes: The City Hall, 2004, 3:12
Siri Harr Steinvik&Ignas Krunglevicius: Is that all there is, 2004, 8:00
Inger Lise Hansen: Adrift, 2004, 9:00
Anne-Britt Rage: A Thousand reasons why to become a socialist. Part I, 2004, 3:80
Ane Lan: Europe, 2004, 4:10
Aurelija Maknyte: The Flag, 8:31
Mariken Kramer: En av gutta, 2004, 1:32
Mattias Härenstam: (Untitled) Raining Stones, 2004, 3:34
Jannicke Låker: Sketch for a rape scene, 2003, 8:30
Tom Wolseley: Cowboy, 2004, 4:00
Unn Fahlstrøm: L’ànnée derniére, 2004, 10:00

Ein Atomkraftwerk in Litauen, ein Volvofahrer in Schweden, Türme in Stockholm, ein Teehaus, eine Kreuzfahrt, Landschaften, Reichtum, Männlichkeit, Nationalflaggen und mehr.

BRING A FRIEND sind 14 Filme über Herkunft und Erinnerung, kulturelle und geographische Landschaften. Das Programm ist aus den Netzwerken der Künstler entstanden und reflektiert deren eigenen Herkunft.

BRING A FRIEND greift den Titel BOTSCHAFTEN auf weil BOTSCHAFTEN auch Orte der Offenheit und des Austausches sind. Das Filmprogramm zeigt Filme junger Künstler unabhängig von ihrer nationalen Zugehörigkeit. Die Filme beschäftigen sich in stilistisch und technisch sehr unterschiedlichen Art mit den Themen Herkunft, Zugehörigkeit und sozialen Mustern.

Das Filmprogramm wird ab medio März auch im Foyer des Kino Arsenal, Berlin, vorgestellt.

BOTSCHAFTEN + BRING A FRIEND ist kuratiert von ALICE GOUDSMIT und FRANK SCHOLZ.

 BENTE STOKKE
(1952 in Oslo geboren, lebt und arbeitet seit 1993 in Berlin)

In der Arbeit NÄHERIN beschäftigt sich Bente Stokke mit Entstehung und Wahrnehmung von nationalen Symbolen. In der Auflösung der Farblichkeit und formalen Begrenzung von nationalen Flaggen, erschafft sie ein transnationales Objekt; eine weiße Fahne aus eigener Herstellung. Die immerfort wachsende Installation ist gleichzeitig ein Friedensbild und ein Bild des autonomen Bürgers unter der selbstgewählten und selbstgenähten Flagge. Als Performance näht Hanne Mugaas an der Flagge am Abend der Eröffnung und ist während der Ausstellungsdauer auf Video zu sehen.

Auch in der Serie KORRIGIERTE NATIONALFLAGGEN thematisiert Bente Stokke die Herstellung gemeinschaftlicher, weißer Fahnen. Indem sie Flaggenmotive aus Zeitungen und auf Postkarten mit Tippex „korrigiert", wird auf die Gestik und Inszenierung nationaler Handlungen aufmerksam gemacht.

Beginnt Nationale Prägung in der Kindheit? Retrospektiv stellt Bente Stokke zum ersten Mal Zeichnungen aus ihrem MEISEBOK (Pfadfinderbuch) Anno 1961 aus. Diese gewinnen, sowohl allgemein als Kommentar zum Thema nationale Identität wie auch im konkreten als Ausseinandersetzung Stokkes mit der eigenen Herkunft, in dem Kontext einer norwegischen Ausstellung eine neue Bedeutung.

LARS Ø RAMBERG
(1964 in Oslo geboren, lebt und arbeitet seit 1998 in Berlin)

Die Arbeit FREMDGEHEN nimmt ihren Ausgangspunkt in der Geschichte der sogenannten „Tyskertøser", norwegischer Frauen die während des zweiten Weltkrieges in deutsche Soldaten verliebten oder auch heirateten und deswegen nach dem Krieg aus Norwegen ausgewiesen und nach Deutschland geschickt wurden oder ihrem deutschen Partner/Mann folgten. Eine Frage die diese Arbeit stellt ist, wann geht man fremd? Kann man auch „national" fremd gehen? FREMDGEHEN heißt untreu sein. In die Fremde geht aber auch jeder der ins Ausland zieht. So wird auch ein norwegischer Künstler der in Berlin statt in Oslo lebt zwangsläufig mit der Frage nach Zugehörigkeit und Nationalität konfrontiert. Die 10 mit dem „Ausreise"-Stempel FREMDGEHEN gestempelten Pässe sind alle unterschiedlicher Staatsbürgerschaft und versinnbildlichen somit auch das Phänomen einer wachsende Mobilität. Dass man auch in seiner selbsgewählten Heimat an der Gestaltung neuer Symbole teilnehmen kann, zeigt die deutsch-norwegische HYBRIDFAHNE. Tatsächlich leben heute immer mehr Menschen in „nationalen Zwischenräumen" und eine Hybridisierung von Sprachen, Symbolen und Kultur wird stehts selbstverständlicher. Ein weiterer „Zwischenraum" von Lars Ramberg bespielt, ist der Palast der Republik, den er in dem Zeitraum 28. Januar bis 08. Mai 2005 mit dem Schriftzug ZWEIFEL in weißem Neon geschmückt und somit in den PALAST DES ZWEIFELS verwandelt hat. So gibt der Wahlberliner Ramberg Anstöße für die aktuelle deutsche Debatte über den Zustand 15 Jahre nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten und bettet diese gleichzeitig in einen aktuellen globalen Diskurs ein

Die Ausstellung ist Teil des Programms
NORWEGEN HUNDERT JAHRE 1905-2005

Nordische Botschaften, Felleshus, Rauchstr. 1, Berlin-Tiergarten
19.02.-28.03.2005
Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa-So 11-16 Uhr
Freier Eintritt; (Karfreitag geschlossen)