Die norwegische Künstlerin Sol Kjøk eröffnete am 24. April ihre Ausstellung im Kunsthaus Tacheles. Sol Kjøk wohnt und arbeitet in New York. Sie hatte schon Ausstellungen in der gesamten USA, und ihre Zeichnungen werden ab 24. April im Kunsthaus Tacheles ausgestellt werden.
-„Viel mehr als nur Menschenkörper“, konstatierte eine schwedische Kunstkritikerin nachdem sie eine umfangreiche Ausstellung der Künstlerin besucht hatte. Kjøk findet, wie die meisten Künstler, dass es falsch ist, etwas über ihre Bilder zu erzählen, was den Betrachter beeinflussen könnte. Aber nach kurzem Nachdenken verrät sie soviel, dass sie das Paradox im Menschen zu beschreiben versucht, die Gebrechlichkeit aber auch die Stärke.
Va et vient. Foto: Sol Kjøk
Diejenigen, die Sol Kjøks Künstlerkarriere verfolgt haben, wissen, dass sie ihr Konzept über viele Jahre hinweg entwickelt hat. Sie hat immer Menschen gezeichnet und gemalt, in den letzten zwanzig Jahre nackte Körper. Ihr Ausdruck ist sehr schwierig zu beschreiben - man kann die Bilder als unglaublich nackt beschreiben, manche empfinden die Bilder nackter als die Nacktheit selbst. Nach und nach sammelten sich die Körper, erst in Klumpen dann wie Perlenketten zusammengebunden. Jetzt verbinden Zöpfe die Körper.
Beim Zeichnen des Werkes Spiraling Out. Foto: Christopher Lembke.
Sol Kjøk ist einen langen Weg gegangen, als 19-Jährige zog sie von Oslo hinaus in die große Welt, um Kunst und Sprache zu studieren. Es hat sie in viele Richtungen getrieben, erst nach Paris, später Wien, Columbia und New York. Sie erzählt, dass sie in fünf Ländern gelebt hat, sich aber in New York zu Hause fühlt. In Wien war sie nicht zu Hause, dort hat man sie, nach drei Monaten, aus der Kunstakademie ausgeschlossen. Nicht überraschend, weil sie sich als blinde Passagierin am Studium beteiligte. Sie kam zu spät, um als Studentin immatrikuliert zu werden, ging aber trotzdem zu Vorlesungen und wurde erst nach drei Monaten entdeckt. Ein Professor lobte ihre Aktzeichnungen und wollte wissen, wer ihr Hauptlehrer war. Damit flog sie auf.
- Ich bekam Probleme. „Heraus, Fräulein! Die Frechheit… unverschämt!“ und raus aus dem Zeichnungssaal. Aber es war es wert, sagt Kjøk heute noch.
Sie können ab 24. April Sol Kjøks Arbeiten im Kunsthaus Tacheles sehen. Die Ausstellung geht bis 15. Mai.

Stitched with Its Color. Foto: Gisella Sorrentino