Der Frankfurter Kunstverein zeigt mit dieser Ausstellung die erste große Einzelpräsentation in Deutschland, für die Eide Einarsson eigens neue Arbeiten entwickeln wird.
Der 1976 in Oslo geborene Künstler studierte in New York (Museum of American Art Independent Study Program/ Cooper Union School of Architecture, Architecture and Urban Studies Program), an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste - Städelschule in Frankfurt und an der Kunsthochschule in Bergen. In Form sehr unterschiedlicher Medien wie Zeichnung, Malerei, Video oder Skulptur beschäftigt sich Gardar Eide Einarsson mit den vielfältigen kulturellen und sozialen Kontexten, mit denen wir täglich konfrontiert werden.
PRESSETEXT DES FRANKFURTER KUNSTVEREINS
Gardar Eide Einarsson: „Südlich des Himmels“
27. Juli – 16. September 2007
Pressekonferenz: 26 Juli, 11.00 Uhr
Eröffnung: 26. Juli, 19.00 Uhr
“Südlich des Himmels” ist die erste große Einzelaustellung des norwegischen Künstlers Gardar Eide Einarsson, der heute in New York lebt und arbeitet. Sie wird auf drei Ebenen des Frankfurter Kunstvereins gezeigt und stellt neben
einer Vielzahl neuer und alter Arbeiten auch alle bisher entstandenen Video-Arbeiten des Künstlers vor.
Gardar Eide Einarsson bedient sich in seinen Arbeiten verschiedenster Medien: Malerei, Druck, Fotos, wie auch Installationen und Videos. Seine Arbeiten sind paradox und von geringer visueller Dichte. Dies zeigt sich sowohl in seinen Bildern als auch in seinen räumlichen Arrangements, in denen alle Elemente wie Fragmente einer anderen Realität erscheinen, die von der Welt draußen in die Austellung übertragen wurden. Was auf den ersten Blick wie eine bereinigte formalistische Sprache aussieht, nutzt der Künstler, um die Frage aufzuwerfen, was genau der Betrachter vor sich sieht. Indem er Motive der sogenannten Untergrundmusik und der Literaturszene im politischen Zusammenhang zunächst aufnimmt und anschließend isoliert, zwingt er uns über den Unterschied zwischen Betrachtung und Gebrauch eines Bildes zu reflektieren. Alle von ihm verwandten Bilder beziehen sich auf die Folgen von Machtausübung, wie z.B. Liberty 2007, eine rote Flagge mit einem Halbmond oder Untitled (American Flag) 2007, ein Inkjetprint, der die amerikanische Flagge zeigt, die bereit ist, als solche eingesetzt zu werden oder aber durch einen Text individualisiert werden kann.
Die Ausstellung will die Besucher einerseits mit Einarssons ganz speziellem persönlichen Weg, verschiedene Arten von Medien zu verwenden, vertraut machen und andererseits vermitteln, wie Kunst zum Querdenken anregt und
ganz verschiedene Materialien verbindet. Im Werk von Gardar Eide Einarsson ist Kunst nicht bloß Abbild der Wirklichkeit; Kunst und Realität stehen in Beziehung wechselseitiger Ergänzung und gegenseitigen Austauschs.
Die Arbeiten in dieser Ausstellung wurden nicht nur ausgewählt, um eine Arbeitsmethodologie vorzustellen. Es geht vielmehr auch darum, einen Rahmen zu schaffen, der den Betrachter in die Spannung einbindet, welche sich zwischen der Welt der Bilder und der Welt als Ort der Wechselbeziehungen, an dem Gewalt mehr ist als ein Bild, entwickeln.